Gesundheit und Ernährung

Gesundheit und Ernährung

Gesundheit und Ernährung – welche Rolle spielen dabei Verbraucher*innen, Wirtschaft und Politik?

Vortrag und Podiumsdiskussion vom 05.01.2018
Veranstaltungsort: Biomarkt Bocholt von Josef Koplin
Referentin: Reinhild Benning (Referentin für Landwirtschaft und Tierhaltung [Senior Advisor – Agriculture and Livestock] bei Germanwatch e.V.

Zur Person:
Reinhild Benning kommt gebürtig von einem Landwirtschaftsbetrieb in Reken im Kreis Borken. Nach abgeschlossener Ausbildung zur Landwirtin arbeitete sie 12 Jahre als Agrarexpertin beim BUND. Heute ist sie bei Medien und Wissenschaftlern als anerkannte Fachgröße für Antibiotika in Tierhaltungen geschätzt und schreibt u.a. im „Fleischatlas“ und im „Kritischen Agrarbericht“. Gesundheit und Ernährung

Themenschwerpunkte: Antibiotikaresistenzen, Nitrat im Grundwasser, Glyphosat, industrielle Massentierhaltung, bäuerliche Landwirtschft  u.a.m.

Prominente Gäste: Friedrich Ostendorff MdB, Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung der letzten Wahlperiode und Ludger Schulze-Beiering, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Borken

Monika Ludwig, Leiterin von Slow Food® Bocholt  hatte nach Bocholt eingeladen.

Sie begrüßte die über 70 Zuhörerinnen und Zuhörer und freute sich über das rege Interesse der Bocholterinnen und Bocholter an diesen Themen. Den Anfang machte Frau Reinhild Benning von GermanWatch.

Sie hielt ein einstündiges Referat über Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung, Grundwasserverschmutzung und Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel u.a.m.

Zum Einsatz von Antibiotika in der landwirtschaftlichen Tierhaltung hob die Expertin vor allem die daraus resultierenden Konsequenzen wie z.B. die Entstehung von multiresistenten Keimen hervor. In diesem Kontext kritisierte sie vehement den Einsatz von Reserveantibiotika aus der Humanmedizin. Hier seien auch die Tierärzte in der Pflicht, die diese Reserveantibiotika verschreiben bzw. verabreichen.

Bei der Verschmutzung unserer Grund- und Oberflächengewässer konnte Frau Benning eine leichte Verbesserung erkennen, insbesondere beim Oberflächenwasser.

Über die Kennzeichnung von Lebensmitteln gab es anschließend eine bewegte Diskussion zwischen Publikum,  den beiden prominenten Podiumsgästen und der Referentin.

Friedrich Ostendorff von den GRÜNEN unterstützte die Forderung, dass es beim Fleisch dieselbe Kennzeichnung geben müsse, wie es bereits erfolgreich bei den Eiern der Fall ist. Dann hätte der Verbraucher wirklich die Wahl zwischen Fleisch aus einer Tierhaltung nach staatlich vorgegebenen Richtlinien und Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, mit mehr Platz für die Tiere und artgerechten Beschäftigungsmöglichkeiten.

Herr Schulze–Beiering hob hervor, dass die Landwirtschaft den Wünschen der Verbraucherinnen und Verbraucher natürlich nachkommen werde, wenn diese die entsprechend teureren Produkte auch kaufen würden.
Aus dem Publikum kam u.a. der Vorschlag, weniger Fleisch zu essen um die endlichen Ressourcen wie Wasser und Ackerland zu schonen.

Die Moderatorin Monika Ludwig zeigte gegen Ende der Diskussion noch einmal auf, zwischen welchen Polen sich die Produktion von Lebensmitteln bewegt: Zum ersten Pol zitierte sie den englischen Geheimdienst „Von der Anarchie trennen uns vier Mahlzeiten“, der zeigt, wie wichtig eine gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln ist. Zum zweiten Pol: Unsere Ernährungssicherheit ist durch die extreme Intensivierung unserer Lebensmittelproduktion und dem globalen Handel in Gefahr, wie es am Beispiel unseres Lebensmittels Nr. 1, dem Wasser, deutlich erkennbar ist.

Monika Ludwig musste zu vorgerückter Stunde wegen der weiten An- und Rückreisewege von Gästen und Besuchern die z. Teil emotional geführte Diskussion beenden. Sie bedankte sich sehr herzlich bei allen Anwesenden für eine faire und spannende Diskussion, insbesondere bei der Referentin Reinhild Benning und den Podiumsgästen Friedrich Ostendorff MdB und Ludger Schulze-Beiering.

Schließlich ging ein grosser Dank an Josef Koplin, der freundlicherweise für diese Veranstaltung die Räumlichkeiten seines Biomarktes Bocholt zur Verfügung stellte, dessen Ambiente perfekt zu den Themen des Abends passte.

Die folgende Bilder geben einen Eindruck von der spannenden Atmosphäre dieses Abends beim Klick auf das Bild:

Tel.:    02871 – 49 08 99
Mobil:  0163 – 77 15 702
bocholt@slowfood.de

Slow Food® Bocholt

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